Ereignisse

Notlandung nach technischer Panne

Die Maschine mit dem Staffelkennzeichen LY-G musste auf dem Rückflug von einem Aufklärungseinsatz in Bern-Belpmoos notlanden. Am 03.07.1944 von den Briten gekauft wurde sie am 01.07.1951 verschrottet.

Mosquito DK310 kurz nach seiner Landung auf dem Flugplatz Belpmoos. (59_1)

Mosquito DK310 kurz nach seiner Landung auf dem Flugplatz Belpmoos. (59_1)

Am 24. August 1942 landete auf dem Berner Belpmoos eine der ersten Mosquito P.R.Mk.IV. Der zweiplätzige Aufklärer, der die Werknummer DK310 und das Staffelkennzeichen G-LY trug, befand sich auf dem Rückflug von einem Aufklärungseinsatz über Italien, als sich ein Schlauchband des rechten Kühlers löste. Der dadurch bewirkte Kühlmittelverlust führte zu einer Überhitzung des Merlin-Motors, was die Besatzung bewog, in Bern eine Notlandung auszuführen.Nach langwierigen Verhandlungen mit der britischen Regierung wurde die Mosquito schliesslich am 1. August 1943 zur Erprobung in der Schweiz freigegeben.

Aus der DK310 wurde schliesslich die E-42, hier Ende 1944. (59-2)

Aus der DK310 wurde schliesslich die E-42, hier Ende 1944. (59-2)

Die Kriegstechnische Abteilung (KTA) teilte dem Flugzeug das Kennzeichen E-42 zu, doch wurde dieses nicht aufgemalt. Im September überflog ein KTA-Testpilot die mit Schweizerkreuzen am Seitenleitwerk und an den Flügeln versehene E-42 nach Dübendorf und anschliessend nach Emmen. Im Verlauf des folgenden Jahres führten die KTA-Piloten mit der E-42 23 Probeflüge aus. Am 3. Juli 1944 konnte die KTA die Mosquito schliesslich von der britischen Regierung kaufen. Inzwischen interessierte sich auch die Swissair für den schnellen Aufklärer, der für die Verwendung als Nachtpostflugzeug geeignet erschien. Am 13. Oktober 1944 überflog KTA-Pilot Hptm. Läderach in Begleitung von Swissair-Flugkapitän H. Ernst die E-42 von Emmen nach Dübendorf, wo das Flugzeug für die Postbeförderung umgebaut wurde. Am 19. Januar 1945 teilte das Luftamt der von der Swissair gemieteten Mosquito die Immatrikulation HB-IMO zu. Am 20. März wies Hptm. Läderach die Swissair-Kapitäne F. Zimmermann, E. Nyffenegger, H. Ernst, A. von Tscharner, R. Fretz und O. Heitmanek auf das neue Flugzeug ein.

Unter der zivilen Immatrikulation HB-IMO wurde die Umgebaute Mosquito bis zum Kriegsende von der Swissair für Postflüge eingesetzt. (60_1)

Unter der zivilen Immatrikulation HB-IMO wurde die Umgebaute Mosquito bis zum Kriegsende von der Swissair für Postflüge eingesetzt. (60_1)

Das Nachtpostprojekt wurde jedoch von der Swissair kurz vor Kriegsende fallengelassen. Mit einer Gesamt-Flugstundenzahl von 17,52 h ging die HB-IMO am 7. August 1945 an die KTA zurück. Gleichzeitig verfügte das Luftamt die Löschung der zivilen Immatrikulation.Die Fliegertruppe teilte der Mosquito das neue Kennzeichen B-4 zu, doch erfolgten 1945 keine weiteren Flüge mehr. Im folgenden Jahr wurde die B-4 häufiger verwendet, verzeichnet doch der Jahresabschluss 1946 eine Gesamtstundenzahl von 39,33 h. Am 27.Juni wurde der rechte Motor (Nr.60405) zur Revision ausgebaut und am 10. Juli durch einen neuen Motor (Nr. 105435) ersetzt. Am 21.August musste auch der linke Motor (Nr. 60381) nach einem Leck am rechten Zylinderblock ausgebaut werden. Da dieser Motor nicht mehr ersetzt wurde, muss der letzte Flug der B-4 im August 1946 durchgeführt worden sein.

Pilot F/Lt Gerald Wooll (rechts) und sein Navigator Sgt. John Fielden als Internierte in der Schweiz. (60_2)

Pilot F/Lt Gerald Wooll (rechts) und sein Navigator Sgt. John Fielden als Internierte in der Schweiz. (60_2)

Der rechte Motor der stillgelegten Mosquito wurde schliesslich am 15.März 1949 aus der B-4 ausgebaut und anschliessend in die B-5 montiert. Am 1. Juli 1951 erfolgte die definitive Ausmusterung der B-4, die anschliessend verschrottet wurde. Die Besatzung der DK310, der kanadische Pilot Flight Lieutenant G. R. Wooll und der englische Navigator J. Fielden konnten die Schweiz wieder verlassen. Sie wurden gegen die deutsche Bf-109-Besatzung Villing und Scharf, sowie den Italiener Porta ausgetauscht.

Am 24. September 1949 wurde die DK310 an einem Flugmeeting in Dübendorf ausgestellt. (65_2)

Am 24. September 1949 wurde die DK310 an einem Flugmeeting in Dübendorf ausgestellt. (65_2)

Übungshalber wurde die B-5 in Brand gesteckt. (66_1)

Übungshalber wurde die B-5 in Brand gesteckt. (66_1)

Zum Leidwesen aller Fliegerfans brannte das Holzflugzeug ausgezeichnet. (66_2)

Zum Leidwesen aller Fliegerfans brannte das Holzflugzeug ausgezeichnet. (66_2)


Ereignissdatum 24.8.1942
Ereignisszeit 14.03
Ort Bern
Kanton BE
Ereignis Landung
Nation England
Flugzeugart Bomber
Flugzeugtyp De Havilland D.H. 98 Mosquito
Flugzeugbezeichnung De Havilland D.H. 98 Mosquito P.R.Mk.IV
Einteilung No. 1 Photo Reconnaissance Unit
Basis Marham, Norfolk (GB)
Auftrag Aufklärungsflug
Einsatzziel Venedig (IT)
Rückkehr 1944 Kauf von der britischen Regierung, verschrottet
Werknummer DK 310
Squadroncode LY-G
CH Archiv Nr. E001
Besatzung Pilot: Gerry Wooll, Cpt, konnte die Schweiz wieder verlassen
Navigator: John Fielden, Sgt, konnte die Schweiz wieder verlassen
Quelle Fremde Flugzeuge in der Schweiz
Autor Theo Wilhelm