Ereignisse

Das Rote Kreuz schickt Hilfe

Der Bomber mit dem Übernamen „Mammy Yokum“ ist nach einem Einsatz über Memmingen in Dübendorf gelandet und in der Schweiz verschrottet worden.

Zwei Motoren waren ganz ausgefallen und einer brachte keine Leistung mehr, als die B-17 in Dübendorf landete. (282_2)

Zwei Motoren waren ganz ausgefallen und einer brachte keine Leistung mehr, als die B-17 in Dübendorf landete. (282_2)

Der Bomber der 15th Air Force, 2nd Bomb Group ist nach einem Einsatz über Memmingen in Dübendorf gelandet und in der Schweiz verschrottet worden. Diese Leader-Crew flog eine alte B-17. Der Pilot 1Lt Millard F. Pedigo flog bereits über dreissig Einsätze über Europa und war bereits vorgeschlagen zum Capt. Der Bomber führte also den Lead-Navigator Capt Mark O. Glasgow mit. Der Funker SGT William E. Aeschbacher, ein Amerika-Schweizer, erzählt: Wir begannen unser Training am 1. November 1943 auf dem McDill Field. Am 6.Februar erhielten wir unser neues Flugzeug, eine B-17. Wir nannten unsere Maschine „Mammy Yokum“ und am 24. März wurden wir der 2nd Bomb Group zugeteilt. Am 8.April 1944 wurde die Maschine total zerstört als wir mit voller Bombenladung bei der Rückkehr zur Basis eine Bauchlandung ausführen mussten. Das Fahrwerk liess sich einfach nicht ausfahren. Das Flugzeug wurde später noch als Ersatzteilspender verwendet. Wir wechselten dann auf die Maschine 42-38078 mit der wir neununddreissig Missionen flogen, den Shuttle-Flug nach Russland inbegriffen.

Auf der ukrainischen Basis Poltawa wird die 31889 von Soldaten der Roten Armee mit Bomben beladen. Kurz darauf musste der Bomber in Dübendorf eine Notlandung ausführen. (282_3)

Auf der ukrainischen Basis Poltawa wird die 31889 von Soldaten der Roten Armee mit Bomben beladen. Kurz darauf musste der Bomber in Dübendorf eine Notlandung ausführen. (282_3)

Die letzte Mission mit dieser Maschine flogen wir am 15. Juli. Dabei explodierte ein Motor und die Maschine musste zur Reparatur. Für den Einsatz vom 18. Juli erhielten wir eine Ausweichmaschine und die angestammte Crew bestand lediglich aus dem Piloten Millard Pedigo, dem Schützen SGT Paul L. Johnson und mir. Zehn Minuten bevor wir das Ziel erreicht hatten begannen Motor Nummer 3 und Nummer 4 Oel zu verlieren. Ich denke, wir waren etwa die fünfte Maschine die umdrehte. Wir liessen unseren Bomben ihren Lauf und scherten aus der Formation aus und flogen Richtung England. Als dann auch Motor Nummer 2 zu vibrieren begann, bereiteten wir uns auf den Ausstieg vor. Wir erkannten, dass eine Rückkehr nach England unmöglich war und flogen also Richtung Schweiz. Zehn oder fünfzehn Minuten später hörte ich über Intercom: „Seht, in Richtung neun Uhr oben schickt uns das Rote Kreuz Hilfe, ich wusste gar nicht, dass die eine Air Force haben“. Dies waren aber drei Schweizer Jäger, die uns nach Dübendorf geleiteten. Wir landeten mit einem brauchbaren Triebwerk und wurden am Boden von bewaffneten Schweizer Soldaten empfangen. Ehrlich, ich wusste nicht wo wir waren und zuerst dachte ich dies wären deutsche Soldaten.

Der gleiche Bomber bei der Verschrottung in Dübendorf. (283_1)

Der gleiche Bomber bei der Verschrottung in Dübendorf. (283_1)


Ereignissdatum 18.7.1944
Ort Dübendorf
Kanton ZH
Ereignis Landung
Nation Amerika
Flugzeugart Bomber
Flugzeugtyp B-17 Flying Fortress
Flugzeugbezeichnung B-17 G-30-BO
Flugzeug-Spitzname Mammy Yokum
Einteilung 15th Air Force, 2nd Bomb Group, 429th Squadron
Basis Amendola (I)
Auftrag Bombardierung
Einsatzziel Memmingen (D)
Rückkehr in der Schweiz verschrottet
Werknummer 42-31889
CH Archiv Nr. A105
US MACR Nr. 6863
Besatzung Pilot: Millard F. Pedigo, 1st Lt
Copilot: Fancis E. Barrett, 2nd Lt
Navigator: Mark. O. Glasgow, Cpt
Bombardier: Sidney Hurwitz, 1st Lt
Engineer: William T. Poplawski, T/Sgt
Radio: William E. Aeschbacher, T/Sgt
Ball Turret: Angelo Martucci, Sgt
Right Waist: Paul L. Johnson, S/Sgt
Left Waist: Samuel Byer, S/Sgt
Tail Gunner: Eugene Eisner, S/Sgt
Quelle Cockpit
Autor Hans-Heiri Stapfer