Ereignisse

Führerlos abgestürzt

Der Bomber mit dem Kennzeichen 4 und dem Überamen „Dottie“ stürzte nach einem Einsatz über Augsburg in Trimbach führerlos ab und ist in der Schweiz verschrottet worden.

Die Besatzung geriet in deutsche Gefangenschaft, während die B-17 bis nach Trimbach weiter flog. (305_2)

Die Besatzung geriet in deutsche Gefangenschaft, während die B-17 bis nach Trimbach weiter flog. (305_2)

Der Bomber der 15th Air Force, 97th Bomb Group mit dem Kennzeichen 4 und dem Übernamen „Dottie“ stürzte nach einem Einsatz über Augsburg in Trimbach führerlos ab und ist in der Schweiz verschrottet worden. Diese mit hochrangigen Offizieren besetzte B-17 war ebenfalls ein Radar „Mickey“. Die Crew bestand aus Pilot Maj George L. Albin, Copilot Maj John B. Campbell, Navigator Capt Billy F. Bolton, Funker 1Lt Alvin F. Smith, Bombenschütze 1Lt Robert M. Martin und weiteren fünf Besatzungsmitgliedern. Der Bomber wurde über dem Ziel schwer von der Flak getroffen und andere Bomber der Gruppe sahen, wie die B-17 schnell an Höhe verlor. Der Pilot gab den Befehl zum Aussteigen und schaltete den Autopiloten ein. Die eine Gruppe der Crew wurde in der Nähe von Füssen und die andere bei Kaufbeuren von der Wehrmacht gefasst und verbrachten den Rest des Krieges als Kriegsgefangene. Eine Stunde später flog der Bomber führerlos in die Schweiz. Der Geister-Bomber wurde von Schweizer Piloten abgefangen, setzte jedoch in Dübendorf nicht zur Landung an sondern flog einfach weiter.

Die Karte zeigt die Absturzstelle bei Trimbach. (305_1)

Die Karte zeigt die Absturzstelle bei Trimbach. (305_1)

Als klar war, dass der Bomber führerlos war, wurde Befehl gegeben ihn abzuschiessen. Die B-17 wurde über Olten in Brand geschossen und stürzte schliesslich in Trimbach ab. Im Trimbacher Dorfbuch von 1975 wurde das Ereignis wie folgt festgehalten: „Am 27.Februar 1945 um 14.19 Uhr heulten in Olten die Sirenen. Kurz nach dem Fliegeralarm erschien über der Stadt ein grosser Bomber. Dieser wurde von Schweizer Jagdflugzeugen verfolgt und beschossen. Der rechte Flügel fing Feuer und das Bombenflugzeug verlor immer mehr an Höhe. Man glaubte, es stürze über dem Spital-Areal ab. Doch flog das Ungetüm über die Dächer unseres Dorfes weiter, drehte nochmals ab, kreiste wiederum über die Stadt und flog schwankend Richtung Trimbach. Kurz vor 3 Uhr stürzte die Maschine in einer Hofstatt des Rintels krachend ab. Der viermotorige Bomber zerschellte in rauchende Trümmer und Bestandteile. Von einer Besatzung fand die aufgebotene Feuerwehr und Truppe keine Spur. Das Flugzeug war führerlos! Welch ein Wunder, dass es nicht mitten in unserem Dorf abstürzte.“

Die Absturzstelle wurde mit Stacheldraht eingezäunt. (305_3)

Die Absturzstelle wurde mit Stacheldraht eingezäunt. (305_3)

Die führerlose B-17 wurde total zerstört. (306_1)

Die führerlose B-17 wurde total zerstört. (306_1)


Ereignissdatum 27.2.1945
Ort Trimbach
Kanton SO
Ereignis Absturz
Nation Amerika
Flugzeugart Bomber
Flugzeugtyp B-17 Flying Fortress
Flugzeugbezeichnung B-17 G-55-VE
Flugzeug-Spitzname Dottie
Einteilung 15th Air Force, 97th Bomb Group, 414th Squadron
Basis Amendola (I)
Auftrag Bombardierung
Einsatzziel Augsburg (D)
Rückkehr in der Schweiz verschrottet
Werknummer 44-8248
Kennzeichen 4
CH Archiv Nr. A162
US MACR Nr. 12515
Besatzung Pilot: George, L. Albin, Maj, Deutsche Gefangenschaft
Copilot: John B. Campbell, Maj, Deutsche Gefangenschaft
Navigator: Billy F. Bolton, Cpt, Deutsche Gefangenschaft
Navigator: Alvin F. Smith, 1st Lt, Deutsche Gefangenschaft
Bombardier: Robert M. Martin, 1st Lt, Deutsche Gefangenschaft
Engineer: Paul E. Culley, S/Sgt, Deutsche Gefangenschaft
Radio: Harold C. Isaacson, S/Sgt, Deutsche Gefangenschaft
Waist Gunner: William B. Beavers, Jr., S/Sgt, Deutsche Gefangenschaft
Waist Gunner: Roy Zermeno, S/Sgt, Deutsche Gefangenschaft
Tail Gunner: Richard L. Adkins, S/Sgt
Quelle Cockpit
Autor Hans-Heiri Stapfer