Ereignisse

Instrumentenbrett zerstört

Der Bomber mit dem Übernamen „Hell’s Bells“ ist nach einem Einsatz über Friedrichshafen in Hemishofen abgestürzt und in der Schweiz verschrottet worden.

Nach der Explosion der Maschine landeten lediglich zwei Mann und das Seitensteuer auf Schweizer Gebiet. Das Seitensteuer bei Hemishofen. (166_1)

Nach der Explosion der Maschine landeten lediglich zwei Mann und das Seitensteuer auf Schweizer Gebiet. Das Seitensteuer bei Hemishofen. (166_1)

Der Bomber der 15th Air Force, 459th Bomb Group mit dem Übernamen „Hell`s Bells“ ist nach einem Einsatz über Friedrichshafen in Hemishofen abgestürzt und in der Schweiz verschrottet worden. Auch diese B-24 wurde ein Opfer der schweren Flak von Friedrichshafen. Der Bomber wurde von 1Lt Howland J. Hamlin geflogen. Sein Copilot war 1Lt Richard V. Newhouse, der Cousin des Piloten der „Rau Dee Dau“. Um 10.58 Uhr verliess die Maschine die Formation und flog Richtung Schweiz. Ein Treffer zerstörte das Instrumentenbrett des Copiloten. Später konnte die Besatzung feststellen, dass Treibstoff auf das ganze Flugdeck versprüht wurde. Es bestand also grösste Explosionsgefahr und die ganze Besatzung verliess über dem Bodensee das Flugzeug. Bei der kurze Zeit später folgenden Explosion fielen nur wenige Trümmer, darunter das Heckleitwerk, bei Hemishofen auf Schweizer Gebiet. Bei einem Rettungsversuch des Schützen SGT John A. Boardsen durch Schweizer Fischer wurden diese durch ein deutsches Boot abgedrängt und der Amerikaner konnte später nur noch tot geborgen werden. Er wurde in Münsingen beerdigt. Ein weiterer Schütze SGT Tommy Tonessen konnte von Schweizer Fischern aus den Fluten gefischt werden. Nur der Bordmechaniker SGT Donald W. Anderson landete in der Schweiz. Die übrigen Besatzungsmitglieder landeten im Bodensee auf deutscher Seite oder auf festem Boden in Deutschland. Verschiedene Augenzeugen bestätigten, dass die Deutschen auf die niederschwebende Besatzung geschossen haben. Der gleiche Fischer, der Tommy Tonnessen rettete, wollte auch den Bombenschützen 1Lt George T. Hunter retten, der sich in seinem Fallschirm verheddert hatte. Ein deutsches Patrouillenboot schnitt jedoch dem Fischer den Weg ab und Hunter ertrank bevor er gerettet werden konnte.

Der grösste Teil des Bombers stürzte auf deutschem Gebiet ab. (166_2)

Der grösste Teil des Bombers stürzte auf deutschem Gebiet ab. (166_2)


Ereignissdatum 20.7.1944
Ort Hemishofen
Kanton SH
Ereignis Absturz
Nation Amerika
Flugzeugart Bomber
Flugzeugtyp B-24 Liberator
Flugzeugbezeichnung B-24 H-15-FO
Flugzeug-Spitzname Hell's Bells
Einteilung 15th Air Force, 459th Bomb Group, 756th Squadron
Basis Giulio (I)
Auftrag Bombardierung
Einsatzziel Friedrichshafen (D)
Rückkehr in der Schweiz verschrottet
Werknummer 42-52358
CH Archiv Nr. A113
US MACR Nr. 6851
Besatzung Pilot: Howland J. Hamlin, 2nd Lt, im Kampf gestorben
Copilot: Richard V.S. Newhouse, 2nd Lt, im Kampf gestorben
Bombardier: George T. Hunter, Jr., 2nd Lt, im Kampf gestorben
Engineer: Donald W. Anderson, T/Sgt
Radio: Aaron C. Slaughter, S/Sgt, im Kampf gestorben
Ball Turret: Raymond C. Ertel, S/Sgt, im Kampf gestorben
Right Waist: John A. Boardsen, Sgt, im Kampf gestorben
Left Waist: Ronald W. Charrington, S/Sgt, im Kampf gestorben
Tail Gunner: Tonnes E. Tonnesson, S/Sgt
Quelle Cockpit
Autor Hans-Heiri Stapfer