Notlandung im Beundenfeld
Die Maschine mit dem Kennzeichen „gelbe 3“ überschlug sich bei der Landung auf dem Berner Beundenfeld.
Die mit einer gelben 3 gekennzeichnete Maschine nach dem Überschlag auf dem Berner Beundenfeld. (50_2)
Für die Landung auf Schweizer Boden wählten die Piloten dieser beiden Maschinen ausgerechnet das Berner Beundenfeld aus, auf dem die Schweizer Fliegertruppe 1914 ihren ersten Stützpunkt errichtet hatte. Da das ehemalige Flugfeld jedoch inzwischen wieder als Infanterieübungsplatz hergerichtet worden war, machten die beiden deutschen Flugzeuge am Morgen gegen 8.00 Uhr bei der Landung Bruch. Die erste Maschine überschlug sich auf einem Erdwall, während die zweite Bf 109 nach Kollisionen mit einer Panzerattrappe und einem Baum schliesslich auf einer Strasse zum Stillstand kam. Obwohl beide Bf 109 stark beschädigt wurden, wiesen die beiden Piloten, Feldwebel Paul Thank und Flieger Karl Friedrich Nehrenheim nur geringfügige Verletzungen auf. Das eine der beiden Flugzeuge war mit dem in den letzten Kriegsjahren eingeführten Holzleitwerk ausgerüstet (Typenbezeichnung Bf 109G-6/U2). Flieger Nehrenheim bekleidete früher den Grad eines Unteroffiziers, ist jedoch von diesem vor einiger Zeit degradiert worden. Dies geschah als Strafe für Demonstrationsflüge die Nehrenheim über einem Dorf ausgeführt hatte. Dabei sei er mit seinem Schulflugzeug mit dem Kirchturm kollidiert und abgestürzt. Aus dem Vernehmungsprotokoll ging hervor, dass Nehrenheim hoffte mit guten Erfolgen in Fronteinsätzen seinen Dienstgrad wieder zu erlangen.
Flieger Nehrenheim hatte sich beim Überschlag nur leicht verletzt. (51_1)