Notlandung nach technischer Panne
Die Maschine mit dem Staffelkennzeichen LY-G musste auf dem Rückflug von einem Aufklärungseinsatz in Bern-Belpmoos notlanden. Am 03.07.1944 von den Briten gekauft wurde sie am 01.07.1951 verschrottet.
Am 24. August 1942 landete auf dem Berner Belpmoos eine der ersten Mosquito P.R.Mk.IV. Der zweiplätzige Aufklärer, der die Werknummer DK310 und das Staffelkennzeichen G-LY trug, befand sich auf dem Rückflug von einem Aufklärungseinsatz über Italien, als sich ein Schlauchband des rechten Kühlers löste. Der dadurch bewirkte Kühlmittelverlust führte zu einer Überhitzung des Merlin-Motors, was die Besatzung bewog, in Bern eine Notlandung auszuführen.Nach langwierigen Verhandlungen mit der britischen Regierung wurde die Mosquito schliesslich am 1. August 1943 zur Erprobung in der Schweiz freigegeben.
Die Kriegstechnische Abteilung (KTA) teilte dem Flugzeug das Kennzeichen E-42 zu, doch wurde dieses nicht aufgemalt. Im September überflog ein KTA-Testpilot die mit Schweizerkreuzen am Seitenleitwerk und an den Flügeln versehene E-42 nach Dübendorf und anschliessend nach Emmen. Im Verlauf des folgenden Jahres führten die KTA-Piloten mit der E-42 23 Probeflüge aus. Am 3. Juli 1944 konnte die KTA die Mosquito schliesslich von der britischen Regierung kaufen. Inzwischen interessierte sich auch die Swissair für den schnellen Aufklärer, der für die Verwendung als Nachtpostflugzeug geeignet erschien. Am 13. Oktober 1944 überflog KTA-Pilot Hptm. Läderach in Begleitung von Swissair-Flugkapitän H. Ernst die E-42 von Emmen nach Dübendorf, wo das Flugzeug für die Postbeförderung umgebaut wurde. Am 19. Januar 1945 teilte das Luftamt der von der Swissair gemieteten Mosquito die Immatrikulation HB-IMO zu. Am 20. März wies Hptm. Läderach die Swissair-Kapitäne F. Zimmermann, E. Nyffenegger, H. Ernst, A. von Tscharner, R. Fretz und O. Heitmanek auf das neue Flugzeug ein.
Das Nachtpostprojekt wurde jedoch von der Swissair kurz vor Kriegsende fallengelassen. Mit einer Gesamt-Flugstundenzahl von 17,52 h ging die HB-IMO am 7. August 1945 an die KTA zurück. Gleichzeitig verfügte das Luftamt die Löschung der zivilen Immatrikulation.Die Fliegertruppe teilte der Mosquito das neue Kennzeichen B-4 zu, doch erfolgten 1945 keine weiteren Flüge mehr. Im folgenden Jahr wurde die B-4 häufiger verwendet, verzeichnet doch der Jahresabschluss 1946 eine Gesamtstundenzahl von 39,33 h. Am 27.Juni wurde der rechte Motor (Nr.60405) zur Revision ausgebaut und am 10. Juli durch einen neuen Motor (Nr. 105435) ersetzt. Am 21.August musste auch der linke Motor (Nr. 60381) nach einem Leck am rechten Zylinderblock ausgebaut werden. Da dieser Motor nicht mehr ersetzt wurde, muss der letzte Flug der B-4 im August 1946 durchgeführt worden sein.
Der rechte Motor der stillgelegten Mosquito wurde schliesslich am 15.März 1949 aus der B-4 ausgebaut und anschliessend in die B-5 montiert. Am 1. Juli 1951 erfolgte die definitive Ausmusterung der B-4, die anschliessend verschrottet wurde. Die Besatzung der DK310, der kanadische Pilot Flight Lieutenant G. R. Wooll und der englische Navigator J. Fielden konnten die Schweiz wieder verlassen. Sie wurden gegen die deutsche Bf-109-Besatzung Villing und Scharf, sowie den Italiener Porta ausgetauscht.
Ereignissdatum | 24.8.1942 |
Ereignisszeit | 14.03 |
Ort | Bern |
Kanton | BE |
Ereignis | Landung |
Nation | England |
Flugzeugart | Bomber |
Flugzeugtyp | De Havilland D.H. 98 Mosquito |
Flugzeugbezeichnung | De Havilland D.H. 98 Mosquito P.R.Mk.IV |
Einteilung | No. 1 Photo Reconnaissance Unit |
Basis | Marham, Norfolk (GB) |
Auftrag | Aufklärungsflug |
Einsatzziel | Venedig (IT) |
Rückkehr | 1944 Kauf von der britischen Regierung, verschrottet |
Werknummer | DK 310 |
Squadroncode | LY-G |
CH Archiv Nr. | E001 |
Besatzung | Pilot: Gerry Wooll, Cpt, konnte die Schweiz wieder verlassen Navigator: John Fielden, Sgt, konnte die Schweiz wieder verlassen |
Quelle | Fremde Flugzeuge in der Schweiz |
Autor | Theo Wilhelm |