Bei Ursins notgelandet
Die Maschine mit dem Kennzeichen G1+HS wurde von Schweizer Jägern bei Ursins VD zur Landung gezwungen und musste eine Bruchlandung ausführen. Die Überreste des Flugzeuges wurden am 19.10.1940 an Deutschland zurückgegeben.

Mit eingezogenem Fahrwerk liegt die Heinkel auf der Wiese bei Ursins.

Situationsplan vom 02.06.1940 (13_1)Die Maschine der Fliegerstaffel 8, des Kampfgeschwaders „Greif“ 55 mit dem Kennzeichen G1+HS war in Echterdingen gestartet und befand sich auf dem Anflug des Flugplatzes Bron bei Lyon, als sie von einer Potez 63 angegriffen und beschädigt wurde.

Die Motorenverkleidung wurde erst später entfernt. Über dem rechten Motor ist das Greifen-Wappen des Kampfgeschwaders 55 zu erkennen. (13_2)
Nachdem der Bordfunker Obergefreiter Volkmar den Funkspruch für den Rückzug über die Schweiz mit Bombennotwurf abgesetzt hatte, überflog die Maschine um 9.30 Uhr auch schon die Schweizer Grenze bei Genf. Sofort wurde sie von zwei Jagdflugzeugen angegriffen, wobei der Bordschütze Gefreiter Lindner durch einen Kopfschuss schwer verletzt wurde. Unteroffizier Mahnert konnte seine schwer beschädigte Maschine bei Ursins in der Nähe von Yverdon mit eingezogenem Fahrwerk landen. Während Lindner an den Verletzungen starb, wurde die übrige Besatzung, Unteroffizier Mahnert, Unteroffizier Schubert, Unteroffizier Söhner und Obergefreiter Volkmar interniert.

Der rechte Motor wurde bereits über Frankreich stillgelegt. (13_3)
Am 4. Juni 1940 gab es über den Freibergen bei La-Chaux-de-Fonds wieder Luftkämpfe. Dabei wurden zwei Bf-110 so schwer beschädigt, dass sie auf französischem Gebiet abstürzten. Bei diesen Kämpfen wurde auch die Maschine des Schweizer Leutnant Rickenbacher so schwer getroffen, dass er sie aufgeben musste. Der beschädigte Fallschirm hat sich jedoch nicht geöffnet und Rickenbacher stürzte in den Tod.

Hier ist die Werknummer 1705 deutlich zu sehen. (13_4)

Bereits angeschlagen wurde die He-111 durch weiteren Beschuss zur Bruchlandung gezwungen. (14_2)

Aus relativ kurzer Distanz von 100 Meter trafen Lindecker und Aschwanden 10 Mal. Dabei wurde auch Bordschütze Lindner tödlich getroffen. (14_3)

Transport der demontierten He-111 durch die Strassen von Buochs. (15_1)

Im September 1940 wurde die He-111 für den Abtransport nach Deutschland vorbereitet. (15_2)
Ereignissdatum | 2.6.1940 |
Ereignisszeit | 10.35 |
Ort | Ursins |
Kanton | VD |
Ereignis | Notlandung |
Nation | Deutschland |
Flugzeugart | Bomber |
Flugzeugtyp | Heinkel HP-111 |
Flugzeugbezeichnung | Heinkel HP-111 P-2 |
Einteilung | 8. Staffel, Kampfgeschwader 55 |
Basis | Stuttgart-Echterdingen (DE) |
Auftrag | Überflug |
Einsatzziel | Lyon-Bron (FR) |
Rückkehr | 19.10.1940 Überreste an Deutschland |
Kennzeichen | G1+HS |
CH Archiv Nr. | D005 |
Besatzung | Pilot: Horst Mahnert, Unteroffizier Bordmechaniker: Willi Schubert, Unteroffizier Bordfunker: Max Volkmar, Obergefreiter Bordschütze: Hans Lindner, Gefreiter, im Kampf gestorben Beobachter: Hans Söhner, Unteroffizier |
Quelle | Fremde Flugzeuge in der Schweiz |
Autor | Theo Wilhelm |